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1. Quadra: das rationale Dualpaar
© Nach: V. Meged und
A. Ovcharov, Wie man erfolgreich Menschen führt, 2000. Ein Analytiker besitzt ein klares logisches Denkvermögen und kann daher strikte und gut fundierte Entscheidungen treffen. Das ist genau das, was sein Dual, der Bonvivant, braucht; denn dessen starke Emotionen geraten häufig mit einer objektiven Beurteilung dessen in Konflikt, was getan werden muss. Darüber hinaus kann er nur mit Schwierigkeiten zwischen Wichtigem und Nebensächlichem unterscheiden. Daher benötigt der Bonvivant zuviel Zeit und Energie dafür, anderen Menschen einen Gefallen zu tun, die gut ohne solche Hilfe auskommen können. Der Analytiker empfiehlt, was gewinnbringend ist, und warnt vor dem, was es nicht wert ist, dass man Zeit und Material dafür verschwendet. Ohne solche Hilfestellung würde der Bonvivant zu Übertreibungen neigen. Der Analytiker liebt geistige Entwicklungen. So achtet er auf neue Theorien und Technologien. Auch der Bonvivant ist für alles Neue empfänglich und findet daher bereitwillig notwendige Informationen über Themen, die den Analytiker interessieren. Da der Bonvivant sehr aktiv und schnell handelt, ist er immer gut über Forderungen und Vorschläge informiert. Auf der anderen Seite fehlt es dem Analytiker an Taktgefühl; auch schenkt er seinen Mitmenschen häufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit. Auf diese Weise kann er sie leicht unbeabsichtigt beleidigen, indem sie glauben, dass er unpersönlich ist oder sie als Zielscheiben einer gefühlskalten Analyse benutzt. Dem Bonvivant fällt es hingegen leicht, Wärme und Leichtigkeit in ein Gespräch zu bringen. So kann er oft Spannungen durch seine Witze und das Bekunden herzlicher Gefühle abbauen. Häufig setzt er auch körperliche und psychische Nähe ein wie Umarmungen und Berührungen. Auf diese Weise mildert er emotionale Defizite des Analytikers, indem er aus ernsten Problemen lustige Bagatellen macht. In kritischen Situationen kann er sich sogar, außer wenn er mit ihm übereinstimmt, für seinen Partners entschuldigen. Wenn er jedoch derselben Meinung ist, wird er zu einem emotionalen Orkan, der seine Gegner mitreißt. Ein zweites Problem des Analytikers ist sein Mangel an Initiative. Auch vernachlässigt er oft seine körperlichen Bedürfnisse und verteidigt nur unzureichend seine eigenen Interessen, außer wenn es um seine Prinzipien geht. Um diese Grundsätze zu verteidigen, zeigt der Analytiker allerdings ein extremes Engagement. Man kann seinen Starrsinn dann nur durch einen Appell an seine Weichherzigkeit mildern, die er unter einer Maske von Hochmut verbirgt. Das gelingt aber nur bei sozialen Beziehungen, nicht jedoch bei Ideen oder Grundsätzen. Der Bonvivant kann solche Probleme leicht meistern, vor allem weil er sich bei abstrakten Ideen selten gut auskennt und sich daher nicht für kompetent genug hält, um über diese Fragen zu argumentieren. Er interessiert sich stärker für normale Probleme. Daher sorgt er sich bereitwillig um die Gesundheit und äußere Erscheinung des Analytikers. Auf diese Weise gelingt er ihm, dessen oft harte Einstellungen flexibler zu machen. Daher kann er dessen praktischen Interessen verteidigen – was sein Dual nicht immer mit der notwenigen Deutlichkeit versteht -, Vereinbarungen für ihn arrangieren und sich um die alltäglichen Routinearbeiten kümmern. Mutig weist er dabei Möchtegernfreunde ab, die in der Tat oft nur die Fähigkeiten des Analytikers für ihre eigenen Belange ausnutzen wollen. Für den Bonvivant ist der Analytiker eine Quelle für klare Auskünfte und totale Objektivität, die ihm dabei hilft, verschiedene Probleme zu lösen und Handlungen zu planen. Er vereinbart Pausen und Vergnügungen für seinen Dual, der dazu neigt, sich durch zu harte Arbeit zu überanstrengen. Der Bonvivant ist stolz auf sich, wenn es ihm gelingt, das Eis des Misstrauens des Analytikers aufzutauen und auf seinen so selbständigen Partner einen emotionalen Einfluss auszuüben. Er kann so dessen arrogante Natur zähmen und mit so sanfter Hand lenken, dass dem Analytiker keine Bedenken kommen, weil beide offensichtlich „dasselbe wollen“. Der Bonvivant ist ein Experte für die Beeinflussung der Gefühle anderer, indem er die notwendigen Einstellungen bei ihnen erzeugen kann. So versteht er es, die Begabungen und die harte Arbeit des Analytikers zu nutzen. Dabei spart er nicht mit Lob, aber auch Versuchen, ihm gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der schwächste Punkt des Bonvivant ist sein Mangel an Vorsorge. Diese Fehler bei einer umfassenden Voraussicht können genau so groß sein wie die Schwächen des Analytikers im Gefühlsbereich. Der Analytiker kann gerade die Ergebnisse von Handlungen oder Ereignissen voraussagen, wenn er nicht gerade selbst von Emotionen überwältigt ist, was ihm allerdings nur sehr selten passiert. Mitunter tendiert dieses duale Paar zu einer Missachtung der allgemeinen Moral und der Meinungen anderer, die sie dann durch die Ehrlichkeit ihrer Handlungen schockieren. |
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